Dr. Martin Luther in der Philatelie
Briefmarken zum Thema "Martin Luther"

Luthersymbole

 

Es gibt verschiedene Symbole, die mit Martin Luther in Verbindung gebracht werden und oft in Darstellungen und Gedenkstücken verwendet werden. Hier sind einige der prominentesten Symbole:

 




Von Luder zu Luther

Von Luder zu Luther: Tatsächlich wurde Martin Luther mit dem Nachnamen Luder geboren. Er entschied sich jedoch später, seinen Namen aus theologischen Gründen zu ändern, nachdem er zu reformatorischen Erkenntnissen gelangte. Die Wahl des Namens Luther leitete er vom griechischen Wort "Eleutheros" ab, was auf Deutsch "der Freie" oder "der Befreite" bedeutet. Mit diesem neuen Namen vermittelte Luther sein persönliches theologisches Programm, das die Freiheit eines Christenmenschen betonte, die durch das Evangelium ermöglicht wird. Der erste dokumentierte Beleg für diesen Namenswechsel stammt aus einem Brief vom 31. Oktober 1517, den er mit "Martinus Luther" unterzeichnete.


 

Schwarzer Talar

 

Bewusst verzichtete Luther darauf, das heilige Ornat eines Priesters zu tragen. Stattdessen bevorzugte er einen schwarzen Talar, die weltliche Amtstracht von Gelehrten und Universitätsprofessoren. Diese Entscheidung sollte verdeutlichen: Ich habe studiert und verstehe mein Fachgebiet. Ein ähnliches Kleidungsstück, der Talar, wird auch heute noch beispielsweise von Rechtsanwälten getragen.

 

 


 

Federkiel

 

Bis heute verwenden wir den Begriff "Füllfederhalter" für einen Stift, der Tinte enthält. Über Jahrhunderte hinweg tauchten Menschen einen angespitzten Federkiel in Tinte, um damit zu schreiben. Vor der Einführung des Buchdrucks war es üblich, dass Mönche in Klöstern die Bibel handschriftlich abschrieben. Dieser mühevolle Prozess dauerte etwa ein Jahr, und der Preis für eine solche Bibel entsprach in etwa dem Wert einer Kuh – vergleichbar mit dem heutigen Wert eines Mittelklassewagens.

 

 


 

Lettern (Buchstaben)

 

Johannes Gutenberg läutete mit seiner Erfindung der Druckerpresse, die Bleilettern verwendet, eine wahre Medienrevolution ein. Seine bahnbrechende Idee bestand darin, gegossene Bleilettern zu nutzen. Obwohl es zuvor bereits Versuche mit Holzlettern gab, erwiesen sich diese nach einigen Druckvorgängen als unbrauchbar und für die Massenproduktion ungeeignet. Der hohe Aufwand für die Herstellung von Holzlettern rechtfertigte sich nicht.
Im Gegensatz dazu erwiesen sich Bleilettern als äußerst langlebig. Damals ermöglichten sie eine regelrechte Explosion des Wissens durch die Massenproduktion von gedruckten Informationen zu vergleichsweise geringen Herstellungskosten.
Dieser Fortschritt wurde durch eine vorangehende technische Revolution ermöglicht: die Kunst des Metallgießens, die von Gutenberg geschickt genutzt wurde.

 

 


 

Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers

 

Luther strebte danach, dass alle Menschen die Bibel lesen konnten, um sich ein eigenes Urteil zu bilden. Daher übersetzte er die Bibel ins Deutsche und startete zusammen mit Melanchthon eine beispiellose Bildungsoffensive. Die beiden förderten die Gründung von Schulen und ermutigten die Eltern nachdrücklich, ihre Söhne und Töchter - auch die Mädchen! - zur Schule zu schicken, damit sie lesen und schreiben lernen konnten.
Zu Beginn kannte Luther, wie die meisten seiner Zeitgenossen, lediglich die kleinen Textausschnitte der Bibel, die im Gottesdienst verlesen wurden. Erst nach seinem Eintritt ins Kloster 1505 in Erfurt erhielt er Zugang zu einer in rotes Leder gebundenen lateinischen Übersetzung der Bibel, einer sogenannten Vulgata, die ihm vom Konvent zur Verfügung gestellt wurde. Luther war bereits 22 Jahre alt, als er erstmals eine vollständige Bibel in der Hand hielt. Von diesem Zeitpunkt an konnte er sich selbst ein Urteil bilden, gestützt auf die gesamte Bibel. Luther entwickelte sich zu einem exzellenten Kenner der Bibel, und sein Ruf eilte ihm voraus. Seine katholischen Gegner fürchteten seine Bibelkenntnisse, während seine Studenten ihn dafür bewunderten.
Im Jahr 1534 wurde die vollständige Bibelübersetzung abgeschlossen. Sie prägte die neuhochdeutsche Schriftsprache und ermöglicht es bis heute, dass Menschen aus Ostfriesland, Sachsen, Schwaben und Bayern miteinander kommunizieren können.

 

 


 

Kreide

 

Es wird berichtet, dass Luther in Zeiten der Prüfung den Satz "Ich bin getauft!" mit Kreide vor sich auf den Tisch geschrieben habe. Es steht fest, dass Luther erhebliche Anfechtungen erlebte. Diese Reaktion ist nachvollziehbar, denn er stellte sich mit seiner neuen Lehre zur Rechtfertigung des Sünders gegen die gesamte katholische Kirche. Die Frage, ob er wirklich als Einziger die Wahrheit erkannt hatte und ob alle anderen katholischen Gläubigen, einschließlich des Papstes, seit Jahrhunderten im Irrtum waren, sorgte in solchen Momenten der Selbstzweifel für Unruhe. Luther fand Trost in den Worten: "Ich bin getauft."
Die Taufe beruht einzig und allein auf Gottes Zusicherung und Handeln. Daher kann sie durch nichts und niemanden für ungültig erklärt werden. Gott ist absolut verlässlich und hält sein Versprechen, selbst wenn die ganze Welt gegen einen steht.

 

 


 

Ehering
Ehering Luther

 

Martin Luther, der einst Mönch war und das Gelübde der ewigen Keuschheit abgelegt hatte, wandelte diesen Weg gemeinsam mit der Nonne Katharina von Bora, die dasselbe Gelübde abgelegt hatte, als sie heirateten. In gewisser Weise begingen die beiden damit eine "Todsünde im Quadrat". Luther war jedoch überzeugt, dass ein zölibatärer Priester vor Gott nicht höher steht als ein Ehemann oder eine Ehefrau. Für ihn waren Ehe, Sexualität und sinnlicher Genuss Teil der guten Schöpfung, mit denen Gott die Menschen erfreut.
Im Gegensatz dazu betrachtet die katholische Lehre die Ehe nach wie vor als Sakrament. Luther stand dieser Auffassung ablehnend gegenüber. Für ihn war die Ehe ein "weltliches Ding", da Jesus im Neuen Testament nirgendwo zur Heirat aufforderte.

 

 


 

Lutherrose 

 

Lutherrose
Luther besaß einen Siegelring, der das Wappen der sogenannten Lutherrose trug. Durch die Verwendung eines Siegelrings konnte der Autor eines Textes klarstellen, dass dieser tatsächlich von ihm selbst verfasst wurde.
Luther interpretierte die Lutherrose als Symbol für seinen Glauben auf folgende Weise: "Das erste Element soll ein schwarzes Kreuz in einem roten Herzen sein, um mich daran zu erinnern, dass der Glaube an den Gekreuzigten mich selig macht. Denn aus tiefstem Herzen glauben führt zur Rechtfertigung. Dieses Herz soll sich inmitten einer weißen Rose befinden und somit verdeutlichen, dass der Glaube Freude, Trost und Frieden schenkt. Die weiße Farbe symbolisiert dabei die Reinheit der Engel. Die Rose wiederum steht in einem himmelblauen Feld und signalisiert, dass diese Freude im Geist und Glauben ein Vorbote der künftigen himmlischen Freude ist. Das blaue Feld wird von einem goldenen Ring umgeben, um zu betonen, dass diese Seligkeit im Himmel ewig währt, ohne Ende, und kostbarer ist als alle anderen Freuden und Güter, so wie Gold das edelste und kostbarste Metall ist."

 

 


 

Windel

 

Martin Luther und Katharina von Bora wurden im Verlauf ihrer Ehe Eltern von sechs Kindern. Als Familie lebten sie im ehemaligen Schwarzen Kloster in Wittenberg und dienten für kommende Jahrhunderte als Vorbild für das Leben einer Pfarrfamilie im evangelischen Pfarrhaus.
Hätte ihr erstes Kind eine Behinderung gehabt, hätte dies vermutlich das Ende der reformatorischen Bewegung bedeutet. Für Luthers katholische Gegner wäre dies als Beweis angesehen worden, dass Gott den als ketzerisch betrachteten Mönch und die abtrünnige Nonne für ihre Sünden bestrafte und der Teufel seine Hand im Spiel hatte.
Das Schatzkästchen birgt einen kleinen Zettel mit folgendem Inhalt: „Martin Luther entdeckte in der Bibel einen wertvollen ‚Schatz‘. Im Römerbrief las er: ‚Der Mensch wird durch sein Vertrauen auf Jesus Christus vor Gott gerecht.‘ Für Luther bedeutete dies: Mein Leben ist Gott wohlgefällig, wenn ich ihm vertraue. Ich muss mich nicht ständig verbessern, um von Gott anerkannt zu werden, denn Gott liebt mich einfach so, wie ich bin.“

 

 


 

Bart

 

Luther mit Bart, Junker Jörg
Weil Luther sich 1521 auf dem Reichstag zu Worms weigerte, seine Schriften und Lehren zu widerrufen, wurde er vom Kaiser Karl V. mit der Reichsacht belegt. Das bedeutete, dass Luther praktisch vogelfrei war und sämtliche Rechte verlor. Jeder konnte ihn ohne Strafe töten. Um ihn zu schützen, inszenierte Kurfürst Friedrich der Weise Luthers vermeintliche Entführung und brachte ihn auf die Wartburg. Dort lebte Luther unter dem Pseudonym "Junker Jörg" im Zeugenschutzprogramm. Um nicht erkannt zu werden, legte er seine Mönchskutte ab, trug weltliche Kleidung, führte sogar ein Schwert, ließ sich Haare und Bart wachsen und erlernte Reiten und Jagen.
Während seiner Zeit auf der Wartburg begann Luther damit, das Neue Testament ins Deutsche zu übersetzen.
Für seine Bibelübersetzung verwendete Luther den hebräischen und griechischen Urtext, um dem ursprünglichen Wortlaut und Sinn der Bibel möglichst treu zu bleiben. Dabei erhielt er Unterstützung von Philipp Melanchthon und anderen Sprachexperten, die gemeinsam mit Luther ein Übersetzungsteam bildeten. Bis heute müssen Pastorinnen und Pastoren in ihrer Ausbildung neben Latein auch Hebräisch und Griechisch lernen, um die Bibel im Original lesen zu können.

 

 


 

 

 

Das charakteristische Merkmal einer Luthersocke ist die Inschrift: „Hier stehe ich, ich kann nicht anders.“ Diese Worte sollen von Luther auf dem Reichstag in Worms 1521 vor Kaiser Karl V. geäußert worden sein, obwohl diese Formulierung erst in späteren Drucken auftaucht. Gut belegt sind jedoch die folgenden Worte: „Nur wenn mein Gewissen in Gottes Wort gefangen ist, will ich widerrufen. Denn es ist nicht ratsam, etwas gegen das Gewissen zu tun.“ Beide Formulierungen verdeutlichen, dass Luther aufgrund seines Gewissensstandpunkts beharrlich an seiner Meinung festhielt.
Aufgrund nachweislicher Irrtümer von Päpsten und Konzilien setzte Luther die Bibel und die Vernunft als Maßstab für sein Gewissen. Als Einzelperson traf er eine mutige Gewissensentscheidung, die sich gegen die Autorität der kaiserlichen und päpstlichen Institutionen sowie gegen ihre Deutungshoheit richtete. Dies markierte nicht nur einen kühnen Schritt für einen Einzelnen, sondern auch einen bedeutenden Fortschritt vom Mittelalter in Richtung Neuzeit.

 

 

 


 

Evangelisches Gesangbuch

 

Evangelisches Gesangbuch
Luther vermittelte seine Theologie durch die Texte seiner Lieder. Die Strophen verfasste er in deutscher Sprache, damit sie von jedem Menschen verstanden und leicht im Gedächtnis behalten werden konnten. Auf diese Weise erreichte Luthers Botschaft auch die einfacheren Bevölkerungsschichten, die weder lesen noch schreiben konnten. Die Reformation entwickelte sich somit zu einer singenden Bewegung.
In den katholischen Gottesdiensten jener Zeit wurde ausschließlich die lateinische Liturgie gesungen. Die Gemeinde antwortete mit "Halleluja" oder "Hosianna", jedoch oft, ohne den Text zu verstehen. In den evangelischen Gottesdiensten wurde hingegen der Gemeindegesang bald zu einem festen Bestandteil. Bereits 1529 wurde das erste Gemeindegesangbuch mit Liedern in deutscher Sprache veröffentlicht.

 

 


 

Hammer

 

Luther mit Hammer, Thesenanschlag
Die Frage, ob Martin Luther seine 95 Thesen persönlich an die Kirchentür genagelt hat, ist unter Kirchenhistorikern bis heute umstritten. Zu Luthers Zeiten war es üblich, dass Professoren, um eine Diskussion anzuregen, ihre Thesen aufschrieben. Der Universitätshausmeister hatte dann die Aufgabe, diese Thesen an der Universität oder an der Kirchentür anzubringen. Damit fungierte die Kirchentür quasi als ein schwarzes Brett oder Schaukasten, wie wir es heute kennen.
Luther veröffentlichte seine 95 Thesen in lateinischer Sprache, was darauf hindeutet, dass er ursprünglich beabsichtigte, eine Diskussion unter Fachkollegen zu initiieren. Die breite Öffentlichkeit erreichten die Thesen erst durch ihre Übersetzung ins Deutsche.

 

 


 

Bierflasche

 

Zur Zeit Luthers galt Bier als das grundlegende Getränk und war sozusagen das Basisnahrungsmittel unter den Getränken. Der Alkoholgehalt des Dünnbiers war sehr niedrig. Es war in der Regel sauberer als das Trinkwasser, das oft verunreinigt war und zu Durchfallerkrankungen führen konnte.
Katharina, Luthers Ehefrau, hatte während ihrer Zeit als Nonne im Kloster das Brauereihandwerk erlernt. Die Familie Luther, die im Schwarzen Kloster in Wittenberg lebte, erhielt die Braurechte des ehemaligen Klosters. Katharina trug durch ihre handwerklichen Fähigkeiten dazu bei, die Haushaltskasse der Familie zu verbessern.
Luther selbst litt unter chronischer Verstopfung, und besonders das Naumburger Bier verschaffte ihm Linderung. In einem Brief an Katharina schrieb er: „Es gefällt mir wohl, macht mir des Morgens wohl drei Stuhlgänge in drei Stunden.“
Für den genussfreudigen Luther hatte Bier auch eine theologische Bedeutung. Nach seinen Predigten konnte er sich in gemütlicher Runde entspannt zurücklehnen und sagen: „Während ich hier sitze und mein Wittenberger Bier trinke, läuft das Evangelium.“ Damit meinte er: Ich habe alles getan, was ich konnte, um das Evangelium zu predigen. Mit dem Amen auf der Kanzel endet meine Verantwortung. Ob Menschen durch meine Predigt zum Glauben kommen, liegt im Wirken des Heiligen Geistes. Ich habe mein Bestes gegeben. Was daraus wird, liegt nicht mehr in meiner Verantwortung, sondern in Gottes Hand.
Somit wird die Bierflasche zum Symbol für eine tiefe Gelassenheit, die auf Gottvertrauen basiert und vor Selbstüberforderung schützt.

 

 


 

Schwein

 

Luther blieb bis zu seinem Lebensende ein entschiedener Antisemit. Anfangs hegte er die Hoffnung, dass die jüdischen Gläubigen das neu entdeckte Evangelium annehmen und den christlichen Glauben annehmen würden. Doch als dies nicht geschah, veröffentlichte er 1542 in seiner Schrift "Von den Juden und ihren Lügen" folgende Forderungen: „Erstens, dass man ihre Synagoge mit Feuer verbrenne. Zweitens, dass man ihnen alle ihre Bücher wegnehme. Drittens, dass man ihnen bei Verlust des Leibes und Lebens verbiete, bei uns und in unserem Land öffentlich Gott zu loben, zu beten und zu lehren.“
An der Wittenberger Stadtkirche findet sich bis heute ein Sandsteinrelief aus dem 14. Jahrhundert, das als "Judensau" bekannt ist. In dieser Darstellung werden Juden auf abscheuliche Weise mit einem als unrein geltenden Tier dargestellt, und der hebräische Gottesname wird entehrt. Zwei Menschen saugen an den Zitzen der Sau, während sie sogenannte „Judenhüte“ tragen, Kopfbedeckungen, die im 14. Jahrhundert von Juden getragen werden mussten, um sie von weitem als Juden zu erkennen. Ein weiterer Mensch wird von Luther in der Beschreibung folgendermaßen dargestellt: „Hinter der Sau steht ein Rabbiner, der hebt der Sau das rechte Bein empor und hebt mit der linken Hand den Schweineschwanz hoch und guckt der Sau unter dem Schwanz in den Talmud hinein, als wollte er etwas Scharfes und Besonderes lesen und sehen.“ Luther unterstützte bedingungslos diese blasphemische Entwürdigung des jüdischen Glaubens und der jüdischen Gläubigen.

 

 


 

Tintenfass

 

Martin Luther Tintenfass, Tintenfleck
Die Legende besagt, dass Luther auf der Wartburg ein Tintenfass nach dem Teufel geworfen haben soll, doch diese Geschichte ist wahrscheinlich erfunden. In übertragener Bedeutung könnte man jedoch sagen, dass Luther den Teufel metaphorisch mit Tinte bekämpfen wollte – nämlich durch seine schriftlichen Werke.
Im Mittelalter betrachteten die Menschen die gesamte Welt als Schlachtfeld zwischen Gott und dem Teufel. Sie waren fest davon überzeugt, dass der Teufel bestrebt war, Unruhe und Chaos unter den Menschen zu stiften und sie vom heilsbringenden Glauben abzubringen.
Gleichzeitig gab es im Mittelalter zahlreiche hölzerne Kisten und Säcke, in denen Mäuse spielten und scheinbar dämonische Geräusche erzeugten.



Schwan
Martin Luther mit Schwan

In Darstellungen von Martin Luther wird häufig ein Schwan abgebildet, was auf eine bekannte Legende zurückgeht. Diese Legende besagt, dass Luther in der Stadt Marburg im Jahr 1529 an einer theologischen Diskussion teilnahm. Nach dem Streitgespräch soll Luther auf dem Rückweg von Marburg nach Wittenberg von einem Schwan angegriffen worden sein.
Die Bedeutung des Schwans in dieser Legende wird oft auf symbolischer Ebene interpretiert. Der Schwan wird traditionell mit Reinheit und Wahrheit assoziiert. In Luthers Fall wird der Schwan oft als ein göttliches Zeichen betrachtet, das darauf hinweisen soll, dass Luthers Lehren rein und wahr sind. Die Legende unterstreicht Luthers Standhaftigkeit in seiner theologischen Überzeugung.
Es ist wichtig zu beachten, dass diese Geschichte mehr als 20 Jahre nach den Ereignissen von 1529 auftauchte und daher historisch kritisch betrachtet werden sollte. Die Darstellung des Schwans in Lutherdarstellungen ist jedoch zu einem symbolischen Element geworden, das Luthers theologische Integrität und Standhaftigkeit repräsentieren soll.

 

 


 

Rosenkranz

 

Luther wurde im katholischen Glauben erzogen und ist in dieser Tradition aufgewachsen. Über viele Jahre hinweg lebte er als Mönch in einem Kloster, wobei er das Schweigegelübde einhielt – mit Ausnahme der gemeinsamen Gottesdienste und Zusammenkünfte. In seiner Klosterzelle betete er unzählige Male den Rosenkranz, der aus Gebetsperlen und einem Kreuz besteht. Die Figur des Gekreuzigten hat dabei zunehmend seinen Glauben und seine Theologie geprägt.

 

 


 

Streichhölzer

 

 

Das Streichholz symbolisiert den Blitzschlag, der Luther bis ins Innerste erschütterte. Als Luther in Stotternheim in ein Sommergewitter geriet und der Blitz nur knapp neben ihm einschlug, drängte sich ihm die Frage auf: Was wäre geschehen, wenn der Blitz mich getroffen hätte? In diesem Moment durchlebte er den inneren Film, der im Mittelalter bei jedem Christen abgelaufen wäre. Er hätte völlig unvorbereitet vor seinen himmlischen Richter treten müssen und wäre wegen seiner Sünden in der Hölle gelandet. Damit war Luthers Lebensfrage geboren, die ihn bis zu seinem Tod beschäftigte: Was muss ich tun, um mit hundertprozentiger Sicherheit in den Himmel zu kommen?
Anfänglich griff Luther auf die traditionelle katholische Antwort zurück: Klostereintritt, ein Leben als Mönch in lebenslanger Armut, Keuschheit und Gehorsam, Gebet, Fasten und Beichte.
Allerdings erkannte Luther, dass ein Leben im Kloster ihn nicht hundertprozentig heilsgewiss machte. Es blieb immer ein Rest Unsicherheit, denn jeder macht Fehler, und niemand kann immer und überall alle Regeln zu hundert Prozent einhalten. Luther erkannte: Die Gewissheit des Heils hängt allein von Gottes Gnade ab.

 


 

Apfel

 

Obwohl Martin Luther wahrscheinlich nie den Satz "Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen" gesagt hat, drücken diese Worte einen wichtigen Aspekt seiner Theologie aus. Luther geht davon aus, dass Gott diese Welt am Ende in eine Welt umwandeln wird, in der Gerechtigkeit und Frieden herrschen. Das Licht dieser zukünftigen Welt ohne Leid und Krieg strahlt bereits heute in unsere Welt. Diese Hoffnung auf eine bessere Zukunft motiviert Christen dazu, bereits jetzt in ihrem Alltag und Umfeld an einer verbesserten Welt mitzuarbeiten, ähnlich wie es Martin Luther King und Nelson Mandela getan haben.

 

 


 

Luthers Totenmaske

 

Selbst auf dem Sterbebett wurde ein Porträt des verstorbenen Luther von einem Maler angefertigt. Das Bild zeigt einen entspannten Gesichtsausdruck mit einem milden Lächeln, als ob der Verstorbene friedlich schlafen würde.

Die Funktion dieses Porträts besteht darin, die Reformation zu legitimieren. War Luther ein göttliches Werkzeug, das die Wahrheit des Evangeliums ans Licht brachte? Oder war er ein Instrument des Teufels, ein Ketzer, der die Menschen zum Abfall vom heilsbringenden Glauben verführte? Das Gemälde soll sowohl Freunden als auch Feinden beweisen, dass Luther bis zu seinem letzten Atemzug an seiner Theologie festhielt und im Vertrauen auf den gnädigen Gott friedlich verstarb. Nach mittelalterlichem Verständnis hätte ihn, wäre er ein Ketzer gewesen, der Teufel abgeholt und sein Gesicht wäre von einem entsetzlichen Todeskampf entstellt worden.

 

 

 
 
 
 
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